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THOUGHTS FACTORY (2014)

"Lost" (1.359)

Label: New Music Distribution/Recordjet
VÖ: bereits erschienen
Stil: Progressiv Power Metal
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Gut Ding will Weile haben! Zumindest könnte so das Fazit für die Frankfurter Thoughts Factory lauten, die im Jahre 2014 endlich ihr Debut „Lost“ veröffentlichen, an dem schon seit 2008 von Mastermind und Keyboarder Sven Schornstein auf die ein oder andere Weise gewerkelt wurde. Das Ergebnis ist ein grandioses progressives Powermetalalbum das stimmig, abwechslungsreich aber vor allem frisch und frei daherkommt.

Da ich im frohen Besitz eines Booklets bin, wird auch schnell klar dass es sich bei „Lost“ rein textlich um ein Konzeptalbum handelt, dass sich mit dem Verarbeiten traumatischer Erlebnisse befasst, in diesem Fall mit dem Suizid eines geliebten Menschen. Doch wer jetzt ein düsteres schleppendes Epos mit jeder Menge Pathos erwartet irrt.

Rotzig fette Gitarren, symphonische Dichte, instrumentale Achterbahnfahrten – „Awakening“ ist ein typischer Progopener, in dem das Quintett gleich mal präsentiert was es drauf hat. Mit „The deep Forest“ gibt es danach den ersten Longtrack, der all das umreißt was Thoughts Factory ausmacht. Grundlage des Sounds der Hessen ist, und das ist kaum verwunderlich, das Keyboardspiel und die Arrangements von Bandleader Schornstein, der es nicht nur versteht saftige Melodien und Hooklines zu schreiben, sondern auch mit Liebe zum Detail Stimmungen zeichnet, die spielerisch ineinander verschmelzen.

Ob etwas retroartiges Mellotron, 70er Hammondorgel, quakende Leadsounds die an Jordan Rudess erinnern oder die typischen Flächen, die Akzente setzt das Keyboard ohne dabei antiquiert oder auf Teufel komm raus modern zu wirken. Selbst Trancesounds werden eingesetzt um den Hörer in atmosphärisch dichte Klangwelten eintauchen zu lassen, angereichert mit mal mehr, mal weniger Heavyness. Sänger Marcus Becker besticht mit glasklarem Gesang, meist andächtig schwelgend und melancholisch, und die Rhythmusfraktion kommt schön tight daher, wenngleich Ihr Können vor allem in den schnelleren Instrumentalpassagen aufblitzt. Diese könnte man für meinen Geschmack durchaus noch weiter ausbauen.

Absoluter Höhepunkt stellt für mich „No Way out“ da, das wohl fixeste der acht Lieder, das einfach sofort mitreißt und nicht nur gesanglich etwas an Circus Maximus erinnert. Das krasse Gegenteil dazu sind Songs wie die Pianoballade „Light“ oder „The Mire“, Schwerpunkte bleiben jedoch Longtracks wie „Voices from Heaven“ oder „Death of a Dream“, der das Album beendet.

Ein beeindruckendes Debut, das es mit deutschen Proggrößen wie Vanden Plas, Poverty’s no Crime oder Dreamscape durchaus aufnehmen kann, und auch den internationalen Vergleich nicht scheuen braucht. „Lost“ präsentiert sich eigenständig und geschlossen, lebt von dem gleichwertigen Zusammenspiel von Gitarre und Keyboard, welches gekonnt Akzente setzt und kommt mit jeder Menge kompositorischer Reife daher ohne jemals berechnend zu wirken. Verbessern könnte man sich hingegen lyrisch, da die Texte an manchen Stellen drehbuchartig skizziert wirken, ein Bisschen wie eine Storyline in der die Dialoge noch nicht vollständig ausgearbeitet sind.

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

Tracks:
01. Awakening
02. The Deep Forest
03. Desperation
04. Light
05. Voices From Heaven
06. No Way Out
07. The Mire
08. Death Of A Dream

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