Irgendwie häufen sich momentan die Metalcore Releases. Warum? Liegt es am Wetter oder einfach an der teilweise vorherrschenden musikalischen Einfallslosigkeit? Ich weiß es nicht, doch Dienst ist Dienst und Schnapps ist Schnapps und daher komme ich nicht drum herum, mich auch mit diesen, von mir nicht gerade favorisierter Musikrichtung auseinander zu setzen. Manchmal ist ja auch ein echtes Schmankerl dabei, was ich im Falle der Landsberger von Farewell to arms leider nicht behaupten kann. Handwerklich sauber, technisch durchaus versiert kann ich nicht verstehen, wie der Fünfer auf seinem Debüt „Perceptions“ solch teilweise belanglose und gähnend langweilige Nummern verfassen konnte.
Schon bei der teilweise überbewerteten EP „Exhalation“ konnte ich den Hype nicht ganz nachvollziehen, denn die Mucke der Jungs ist schon tausendfach gespielt und zehntausendfach gehört worden. Doch man hofft ja immer auf das, was da noch kommen möge, doch bereits nach dem ersten Durchhören stellte ich ernüchtert fest, dass auch hier leider nur der Geist willig, das Fleisch hingegen schwach war. Hier gibt es wirklich langweiligen Metalcore, der bei mir nicht das kleinste Zucken auslöste und mich vielmehr in den Schlaf wiegte, lediglich unterbrochen von einer merkwürdigen, Manowar meets Blind Guardian Bridge namens „Mess of memories“, die so unsagbar peinlich ist, wie die von mir erstgenannte und komplett ignorierte Band. Ein lüttes Highlight gibt’s dann doch, denn der abwechslungsreiche und teilweise sehr atmosphärische Titeltrack ist ein wirklich guter Song und wenn die Jungs mehr davon auf dem Album gehabt hätten, wäre dies ein richtig gutes Album geworden. So werden sich Farewell to arms damit abfinden müssen, als Randnotiz im großen Vokabelheft des Metals zu enden, ohne jemals der Musikwelt ihren Stempel aufgedrückt zu haben.
Es wird sich definitiv eine Käuferschicht finden, die der Musik von Farewell to arms etwas gnädiger gestimmt sind als ich, was auch völlig legitim und in Ordnung ist. Für mich persönlich ist das soundtechnisch durchaus ansprechende „Perceptions“ einfach nur Ermüdung pur, auch wenn die Musiker absolut wissen, wie sie ihre Instrumente zu bedienen haben und sogar einen richtigen Hit auf dem Album haben. Da ist mehr drin und ich werde mir die weitere Karriere genau anschauen…
Bewertung: gelangweilte 5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Resurrection
02. Losses to the crown
03. Scarless
04. Between the walls of…
05. Rejected
06. Mess of memories
07. Perceptions
08. From init to exit
09. At the watershed
10. Procession